Andreas Dietrich und sein Laufpartner erreichen den Gipfel nach dem Ultrarun

Mit Herz, Laufschuhen und Dankbarkeit 

Warum GaLaBau-Unternehmer Andreas Dietrich durch Deutschland läuft

Rheinfelden bei Basel bis zur Ostsee. 21 Tage. Ein Ziel.

Andreas Dietrich ist Landschaftsgärtner. Unternehmer. Chef. Und Ausdauersportler. Aber vor allem ist er ein Mensch mit Herz. Einer, der seine Leute versteht. Einer, der sagt: „Wenn ich mir was rausnehme, dann sollen meine Mitarbeitenden das auch dürfen.“ Und deshalb läuft er. Durch ganz Deutschland. Und seine Firma? Die läuft weiter – auch wenn er nicht da ist.
Wir haben mit ihm gesprochen. Über den Beruf, über Vertrauen und darüber, warum der Garten- und Landschaftsbau viel zu bieten hat.

GaLaBau Betrieb grünerleben

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Pressemeldung: Landschaftsgärtnerischer „Lauf für die Ausbildung“ – die Ultra-Wanderung
21 Tage – 1.700 Kilometer – 20.000 Höhenmeter: Die Ultra-Wanderung des Zweierteams Andreas Dietrich und Jörn Schlag lässt nicht nur Top-Sportlerinnen und -Sportler staunen. Als landschaftsgärtnerisches Ausrufezeichen für die Ausbildung machen sich die zwei Ultra-Wanderer im Mai auf den Weg diagonal durch Deutschland – und laden Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner zum Mitmachen ein...

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Wenn einer losläuft, lässt er den Stress zurück

Als Andreas Dietrich das erste Mal auf die Zugspitze stieg, um zum Sonnenaufgang oben zu stehen, war das mehr als ein sportlicher Trip. Es war der Anfang von etwas Größerem. "Da war dieser Moment – alles still, alles friedlich. Und ich habe gedacht: Das will ich wieder haben." Mit seinem Laufpartner Jörn Schlag plant er seitdem regelmäßig weite Touren.
Das ist kein Urlaub. Es ist eine Herausforderung für Körper und Geist. Aber auch eine Entscheidung für mehr Lebensqualität. „Das Laufen“, sagt Dietrich, „ist für mich Ruhe. Kein To-do-Zettel, kein Telefon, keine E-Mails. Einfach nur loslaufen und draußen sein.“

Landschaftsgärtner*in – ein Beruf mit Bewegung

Wer Dietrich zuhört, merkt schnell: Draußen zu sein ist kein Gegensatz zu seinem Beruf. Es ist die Erweiterung davon. „Viele denken, man braucht nach der Arbeit den totalen Ausgleich. Ich nicht. Durch meinen Beruf als Landschaftsgärtner und GaLaBau-Unternehmer bin ich gerne draußen. Auch nach Feierabend.“
Und draußen ist bei ihm nicht gleich draußen. Es bedeutet, die Umwelt wahrzunehmen und die Natur zu spüren. "Das ist es, was unseren Beruf so besonders macht. Wir bauen keine Wände, wir bauen Lebensräume. Und wir sehen jeden Tag, was wir geschafft haben."

Ein Landschaftsgärtner arbeitet mit Pflasterstein

Team statt Takt – wie Vertrauen den Betrieb trägt

Dietrich ist Chef eines GaLaBau-Betriebs mit mehr als 25 Mitarbeitenden. In den drei Wochen, in denen er durch Deutschland läuft, läuft der Betrieb weiter. Warum? Weil er seinem Team vertraut. „Ich habe gute Leute.“ Seit Betriebsgründung 2001 hat er zusammen mit seiner Frau kontinuierlich das Team aufgebaut. 

Sie haben Projektleiter*innen, Quereinsteiger*innen und Auszubildende eingestellt: allesamt Leute, die Verantwortung übernehmen.
Doch dieses Vertrauen kam nicht von ungefähr. "Ich war früher perfektionistisch. Ich wollte immer alles regeln. Bis mein Körper gesagt hat: Jetzt ist Schluss." Nach gesundheitlichen Einschränkungen war Dietrich ein halbes Jahr lang raus. Eine schwere Zeit. Aber auch eine heilsame. "Ich habe gelernt, dass nicht alles an mir hängt. Und dass mein Team mehr kann, als ich dachte."

Menschlichkeit statt Chefgetue

Dietrich will kein Chef sein, der oben steht. "Meine Frau, die Projektleiterinnen und ich stehen als Führungskräfte alle neben dem Kunden", sagt er. "Das Team liefert die Leistung. Ich bin der, der ihnen die Bühne gibt." Für ihn ist klar: Jeder im Team hat eine wichtige Rolle – egal ob Projektleiterin oder Helfer.

"Gerade die Helferinnen und Helfer werden oft unterschätzt. Dabei sind sie es, die den Laden am Laufen halten."

Leitungsteam bei gruenerleben

„Wir haben das auf unsere Fahrzeuge geschrieben: Mit Freude im Garten arbeiten.“

Sein Ziel: Dass jeder im Team gerne zur Arbeit kommt. „Wir haben das auf unsere Fahrzeuge geschrieben: Mit Freude im Garten arbeiten.“ Und das meint er ernst. Wer in seinem Betrieb arbeitet, soll spüren, dass er gesehen wird. Nicht nur als Arbeitskraft, sondern als Mensch.

Team an Mitarbeitenden bei gruenerleben

Vielfalt, Vertrauen und Verantwortung – was einen guten Betrieb ausmacht

Im Gespräch mit Andreas Dietrich fällt ein Wort immer wieder: Vielfalt. Ob beim Wandern oder im Betrieb – für ihn ist es keine Schwierigkeit, dass Menschen unterschiedlich sind. Im Gegenteil. "Ich habe gelernt, dass gerade die, die anders ticken als ich, mir neue Sichtweisen geben. Sie bereichern mich und den Betrieb."

In seinem Betrieb zeigt sich das ganz praktisch: Fachkräfte aus ganz verschiedenen Lebensbereichen, Mitarbeitende mit Brüchen in der Biografie, junge Leute, die erstmal Orientierung brauchen. "Wir hatten schon jemanden ohne Ausweis. Ich habe gesagt: Der bekommt hier eine Chance." Nicht jeder bleibt. Aber jeder bekommt die Möglichkeit.

Verantwortung abgeben heißt Vertrauen schenken

Dietrich hat gelernt: Wer anderen Verantwortung gibt, gibt ihnen auch die Chance zu wachsen. "Wenn ich nicht alles selbst machen will, muss ich Menschen um mich haben, die mehr tun dürfen als nur Anweisungen befolgen. Ich denke dann nicht nur an mich – ich denke an meine Mitarbeitenden, an ihre Familien. Die brauchen Sicherheit. Und die bekommen sie nur, wenn ich früh genug Verantwortung abgebe.“

Ausbildung mit Herz – und mit Zeit

Im Betrieb von Andreas Dietrich wird ausgebildet. Nicht, weil es ein Muss ist. Sondern weil er an den Beruf glaubt. "Die landschaftsgärtnerische Ausbildung ist ein Beruf mit Zukunft. Und wir wollen jungen Menschen zeigen, was darin steckt."

Pokal

Dabei ist ihm wichtig: Jeder Azubi ist anders. Und das ist okay. Manche brauchen mehr Unterstützung, andere bringen viel mit. „Wir hatten auch schon Leute, die über Umwege kamen – mit einem abgebrochenen Studium oder aus einem anderen Land. Wenn der Wille da ist, dann machen wir das möglich.“

Und was wollen junge Leute heute? „Vor allem Flexibilität“, sagt Dietrich. „Aber nicht nur. Viele suchen auch Halt. Struktur. Und jemanden, der ihnen zeigt: Du bist wichtig.“

Informationen rund um die Ausbildung

Auszeit für alle – warum Freiheit auch für andere gilt

Wenn Andreas Dietrich drei Wochen durch Deutschland läuft, dann nicht, weil er einfach mal abschalten will. Sondern weil er etwas lebt, was er auch seinen Mitarbeitenden zugesteht: eine Pause. Eine Auszeit. Einen Moment für sich.

"Wir hatten schon alles – Kinderpflege, Heuernte, Krankenhausbesuche, einfach mal Zeit im eigenen Garten. Ich sage dann: Rede mit mir. Wir finden eine Lösung."


Ein Vorschlag, der gut ankommt: Lieber mal zwei Wochen ganz rausnehmen – als ständig zwischendurch fehlen. "Wenn du wirklich frei hast, kannst du auch wieder mit Freude zurückkommen. Und genau das ist es, was ich möchte: Dass die Leute gerne bei uns arbeiten. Das spürt auch die Kundschaft!"

Mit Freude arbeiten

Andreas Dietrich hat viel erlebt. Als Unternehmer. Als Mensch. Und als jemand, der über 239 Kilometer am Stück gelaufen ist. Das, was er durch seine Touren gelernt hat: Dankbarkeit und Freude.

Dankbar, dass man etwas schaffen kann

„Ich bin dankbar, dass ich laufen kann. Dass ich gesund bin. Dass ich Menschen um mich habe, die mich unterstützen. Und dass ich etwas tun darf, das mir wichtig ist“, sagt Dietrich.

Und genau das möchte er weitergeben: „Sei dankbar, dass du arbeiten kannst. Dass du etwas schaffen kannst. Dass du am Ende des Tages sagen kannst: Das habe ich gemacht.“

Mit Freude im Garten arbeiten – kein Spruch, sondern Haltung

In seinem Betrieb geht es nicht nur ums Arbeiten. Es geht ums Arbeiten mit Freude. Das steht sogar auf den Firmenfahrzeugen. Und das spürt auch die Kundschaft:
„Die sagt uns: Eure Leute lachen. Die reden nett miteinander. Die fluchen nicht. Das ist schön, euch im Garten zu haben.“
Für Dietrich ist das keine Selbstverständlichkeit. Sondern das Ergebnis von Vertrauen, Respekt und einem wertschätzenden Miteinander. „Und das fängt beim Chef an.“

Auch schwere Zeiten gehören dazu – aber sie gehen vorbei

Beim Laufen, sagt er, gibt es auch Phasen, die schwer sind. Wo die Füße brennen, der Kopf müde ist. Aber dann kommt ein neuer Morgen. Eine neue Kraft.
„Das habe ich im Betrieb auch erlebt. Es gibt Rückschläge. Aber es geht weiter. Man muss nur wissen: Es lohnt sich, durchzuhalten.“



Fotos: Andreas Dietrich und Martin Rottenkolber